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Konzertsaalakustik 1 - Warum ist es so schwer einen Konzertsaal mit exzellenter Akustik zu planen?

kaiser • Dez. 13, 2020

Warum ist es so schwer einen Konzertsaal mit exzellenter Akustik zu planen?

Die Akustik eines Konzertsaals zu planen ist keine leichte Aufgabe. Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass eine gute Akustik aber auch sehr schwer festzustellen ist. Spätestens die teils polemischen Diskussionen über die Elbphilharmonie haben dies verdeutlicht.

Adolf Loos hat sich bereits in seinem Artikel „Das Mysterium der Akustik“ (1912), darin versucht eine Erklärung dafür zu geben. Wer sich jedoch nicht weiter mit der „…Imprägnierung der Materialien durch gute Musik“ beschäftigen will, dem seien die Arbeiten von Leo Beranek and Herz gelegt. 

Beranek hat Interviews mit vielen Dirigenten, Musikern und Kritikern geführt, um die besten Konzertsäle der Welt herauszufinden. Wenn diese Studie auch nicht gängigen wissenschaftlichen Standards entspricht so ist seine Arbeit mit das brauchbarste das wir zur Verfügung haben. Er hat dies in seinem Buch „Concert Halls and Opera Houses“ zusammengefasst.

Die aktuellsten Forschungsarbeiten stammen von der Forschergruppe um Tapio Lokki an der Aalto Universität in Helsinki. Sie haben sich tiefer mit der Problematik auseinander gesetzt und einen Artikel namens „Why is it so hard to design a concert hall with excellent acoustics“ veröffentlicht.

Im folgenden Video stellt Johannes Schmidt den Artikel im Detail vor. Die Präsentation entstand im Zuge der Masterklasse Audio Design auf der Fachhochschule FH St. Pölten. Weitere Projekte der Masterklasse auf http://audiodesign.fhstp.ac.at/.

#akustik #raumakustik #konzertsaal #architektur

Über Johannes Schmidt:
Nach erfolgreich abgeschlossenem Abitur machte Johannes aus der Leidenschaft für außergewöhnliche Bilder und Technologie eine Passion und studierte von 2014 bis 2018 Medientechnologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Er konnte hier seine bisherige praktische Erfahrung mit technischem und künstlerischen Hintergrundwissen verknüpfen und diese gleichzeitig in zahlreichen Projekten erweitern.
Inzwischen studiert Johannes im Dual-Degree Masterprogramm der HAW Hamburg und der FH St. Pölten (Österreich) in den Studiengängen „Master Sound/Vision“ und „Digital Media Production – Masterklasse Audio“. Er wird vorraussichtlich im Jahr 2021 seine Abschlüsse als Master of Arts und Dipl.-Ing. absolvieren.
Gemeinsam mit anderen Begeisterten gründete Johannes im Jahr 2015 das Kollektiv für Medienproduktion »STUDIO 17«. Im Rahmen dieser Gemeinschaft werden größere Projekte im Bereich Film, Dokumentation und Video realisiert.

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